Mit fair gehandeltem Schmuck gegen Kinderarbeit

von Robert Fischer

Wer an Kinderarbeit denkt, der denkt zuerst an Landwirtschaft, Teppichknüpfer oder an Müllsammler. Doch auch bei der Herstellung von Schmuck arbeiten Minderjährige als billige Arbeitskräfte in den Goldminen und bei Herstellung und dem Verkauf von Schmuckstücken mit. Weltweit arbeiten rund 100 Million Kinder. Ein Teil davon ist in der Schmuckherstellung tätig. Um Kinderarbeit zu unterbinden, soll bald überall Goldschmuck mit Fair Traide Siegel erhältlich sein.

Es ist nicht alles Gold was glänzt

Kinder und Minderjährige arbeiten in Mienen und als Kleinschürfer. Das erzeugte Gold wird als Primärgold bezeichnet. Weil Recyclinggold und Primärgold in den Scheideanstalten zusammenfließt, kann die Herkunft von Primärgold oft nicht nachvollzogen werden. Fast alle großen Schmuckhersteller sind von dem Problem betroffen und können über die Herkunft ihres Goldes nichts sagen. Nur Tiffany gibt zu, 43 Prozent Primärgold zu verarbeiten. Es stammt aber nicht aus Kinderarbeit, sondern ist ein Abfallprodukt bei der Kupferherstellung aus einer Mine in Utah. Weder Galerieaffairs aus Karlsruhe, noch der Versandhandel Otto oder der Schmuckversand Christ konnten dem Testmagazin Ökotest auf Anfrage im Dezember 2013 nachweisen, woher das Gold für den verkauften Schmuck stammt. Wenn Sie Schmuck kaufen, müssen Sie damit rechnen Gold zu kaufen, durch dessen Förderung die Umwelt zerstört wurde und wofür minderjährige Arbeitskräfte schlecht bezahlt werden.

Gold Fair Trade

Der Verein Fair Trade will nach Kaffee und Schokolade nun die Arbeitsbedingungen und die Löhne in den Goldmienen verbessern. Im Dezember 2015 kam erster Schmuck mit dem Fair Trade Gütesiegel in Deutschland auf den Markt. Ziel ist es, neben dem fairen Mindestpreis für das Gold auch eine Prämie zu installieren, die dem Aufbau von sozialen Projekten zugute kommen soll. Erste fair Trade Goldschürfer sind bereits in Kolumbien und in Peru zu finden. Initiativen für fair gehandeltes Gold sind die Fairtrade Foundation, die ARM (Alliance for Resposible Mining), Fair Trade in Gems and Jewelry und No dirty Gold. Für Silberschmuck ist Südsinn ein Label für faire Schmuckherstellung.

Wie finde ich Schmuck aus Fair gehandelten Edelmetallen?

In Deutschland finden Sie Schmuck aus fairer Goldgewinnung vor allem bei kleineren Goldschmieden und Juwelieren. Fragen Sie gezielt nach der Herkunft der Edelmetalle oder lassen Sie sich das entsprechende Siegel zeigen. Fair & Green unterstützt sogar den Goldabbau ohne dem Einsatz von Quecksilber und Zyanid, was der Umwelt zugute kommt. Neben Gold sind textile Schmuckstücke aus fairer Herstellung in wechselnden Kollektionen im Weltladen erhältlich. Ein guter Grund mehr, sich nach fair gehandeltem Schmuck umzusehen.

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